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Plastikmüll heizt den Klimawandel immer weiter an. Marina und Micha, die Gründer unseres gemeinnützigen Klimapartners Ozeankind®, erklären im Interview die Problematik und zeigen Recyclinglösungen auf.

Plastikmüll heizt Klimawandel an
Ozeankind® e. V. initiiert national und international eigene Umweltbildungs- und Recyclingprojekte mit und für die Kinder dieser Welt. Zudem investiert die Organisation Spenden und Mitgliedsbeiträge in die Verbesserung der jeweiligen Plastikmüll-Situation vor Ort. Beim Recycling Tauschladen Projekt (SwopShop) auf Sansibar haben junge Menschen beispielsweise die Möglichkeit, alle Plastikflaschen, die sie in ihrer Umgebung finden, zu sammeln, abzugeben und sie gegen Dinge einzutauschen, die sie für die Schule, zum Spielen oder für den Sport brauchen.
Ozeankind® im Interview – Plastikmüll und Klimawandel
Wie gefährlich ist Plastikmüll im Hinblick auf den Klimawandel?
Plastikmüll heizt den Klimawandel immer weiter an. Forscher der University of Hawaii haben herausgefunden, dass Plastik auch während seines Zersetzungsprozesses kontinuierlich Treibhausgase freisetzt. Alle Kunststoffe sondern Methan ab, Polyethylen am meisten. Dabei handelt es sich um den Kunststoff, der weltweit am häufigsten produziert wird – und damit auch in Massen in der Umwelt landet. Besonders viele Gase stößt das Plastik im Salzwasser aus.
Was sind Ursachen der Plastikproblematik?

Allein auf Sansibar fallen jedes Jahr aufgrund des Tourismus unzählige Plastikflaschen an, von denen leider ein Großteil illegal in der Natur oder direkt in den Dörfern der Einwohner entsorgt wird. Diese Flaschen stellen nicht nur eine Umweltverschmutzung dar, sondern können auch gesundheitliche Gefahren für die Einwohner mit sich bringen.
Welchen Einfluss nimmt euer Projekt auf das Plastikmüllproblem und den Klimaschutz?

Mit unseren SwopShops sorgen wir dafür, dass möglichst viele illegal entsorgte Plastikflaschen wieder zurück in den Recyclingkreislauf gehen, keinen Schaden anrichten und auch noch einen persönlichen Mehrwert für die Community schaffen. Denn pro Kilo gesammelter Plastikflaschen erhalten die Kinder im Tausch entweder Produkte für die Schule, Kleidung, verschiedene Hygieneartikel oder Spielsachen. Damit unterstützen wir die Kinder, indirekt die Familien der Dorfgemeinschaften und das Klima, denn Rohstoffe, die aus den Plastikabfällen recycelt werden, müssen nicht erst energieaufwendig gewonnen werden.
Was war der ausschlaggebende Punkt für die Gründung von Ozeankind®?

Die Entstehung dieses Projekts ist eine Geschichte voller Fragen und Antworten – die alle auf einer einzigen Feststellung basieren: Die größte Gefahr für die Welt sind die Menschen, die glauben, dass andere Menschen sie retten werden.
Doch es war diese eine Reise, die unser Leben für immer verändert hat. 2016 – wir zwei auf einem Katamaran mitten im Indischen Ozean. Wunderschöne Bilder und unvergessliche Momente in einer unwirklichen Umgebung – gleichzeitig waren da diese hässlichen Bilder und schockierenden Momente voller Müll in einem Paradies, das in Gefahr ist.
Plötzlich haben wir uns eine Menge Fragen gestellt.
Wie kann es sein, dass jedes Jahr Millionen Tonnen Plastikmüll im Ozean landen? Wieso machen Menschen das? Oder werfen sie es gar nicht direkt ins Wasser? Wieso finden wir hier, auf Inseln mitten im Indischen Ozean, auf denen noch nie ein Mensch gelebt hat, Plastikstrohhalme und Schuhe? Ist das ein lokales Problem oder wie sieht es mit Plastikmüll in Deutschland aus?
Zurück von unserer zweiwöchigen Reise haben wir dann nach Antworten auf diese Fragen gesucht – und am Ende stand die Erkenntnis: Auch wir ganz persönlich tragen eine gewisse Mitschuld!
Genau wie viele andere Menschen auf dieser Welt haben wir das Problem Plastikmüll in unserem Alltag gar nicht gesehen und haben gedacht, das Problem sei ganz weit weg. Wir allein könnten ohnehin nichts ändern, wir allein könnten keinen Unterschied machen – dachten wir. Und das haben wir lange geglaubt. Also haben wir dann im Sommer 2017 die Entscheidung getroffen, unser „normales“ Leben gegen unser Herzensprojekt Ozeankind® zu tauschen – in Vollzeit. Dafür haben wir unsere Wohnung & Jobs gekündigt, das ersparte Geld genommen und sind zunächst acht Monate auf Reisen gegangen. Wir sind los, um selbst Müll zu sammeln und, um mit verschiedenen Menschen auf der Welt Cleanups zu veranstalten. Im Sommer 2018 haben wir dann den Verein Ozeankind® gegründet.
Was kann jeder Einzelne tun, um möglichst plastikfrei zu leben?
- Auf möglichst viele Produkte aus Einwegplastik verzichten und sich nachhaltige Mehrwegprodukte anschaffen
- Alle Pflege- und Kosmetikprodukte auf Mikroplastik überprüfen und ggf. gleich durch feste und mikroplastikfreie Varianten austauschen
- Einen generellen Konsumstopp einlegen und sich bewusst machen, was eigentlich wirklich gebraucht wird
- Öfter Gebrauchtes kaufen, Dinge reparieren oder von anderen ausleihen
- Im Urlaub leere Packungen von Duschgel und Co. wieder mit nach Hause nehmen und am besten ein Hotel aussuchen, dass sich um Müllverwertung kümmert und generell nachhaltig wirtschaftet
- Verzichte so gut es geht auf Meeresfisch und generell tierische Produkte
- Nutze eine rifffreundliche Sonnencreme ohne schädliche UV-Filter und Mikroplastik
- Mach bei einem Cleanup mit oder hebe selbstständig herumliegenden Müll auf und entsorge ihn
Fazit - Plastikfrei leben
Die illegale Entsorgung von Plastikmüll stellt für die Umwelt und den Klimaschutz eine echte Problematik dar. Um dem Problem entgegenzuwirken, benötigt es ein großes Umdenken einerseits und anderseits ein funktionierendes Entsorgungssystem. Unser Klimapartner Ozeankind® setzt dabei auf einen ganzheitlichen Ansatz, der Umweltbildung, Workshops, Cleanups und die als Pfandsystem fungierenden Recycling Swopshops einschließt. Mit dem Kauf eines Clima-Loses kannst du Ozeankind® helfen, die SwopShops auf Sansibar auszubauen und hast gleichzeitig die Chance auf bis zu 2 Mio. €.

