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Wir haben spannende Neuigkeiten von unserem Projektpartner OroVerde aus der Dominikanischen Republik erhalten. In diesem Artikel erfährst du mehr darüber.
Region Mao
Das Projekt Region Mao in der Dominikanischen Republik unterstützt kleinbäuerliche Kooperativen dabei, ihre Produkte selbst zu verarbeiten und zu vermarkten. Je nachdem, welches Endprodukt die Kooperativen vermarkten, unterscheiden sich sowohl Maschinen, Verpackungen und Verkaufspreise als auch Marketingstrategien oder Zielgruppen. Ziel von OroVerde ist es, dass die Produkte der Kooperativen möglichst gewinnbringend verkauft werden. Denn im Projekt selbst hat man sich gegen konventionelle Landwirtschaft und damit gegen die Rodung von Regenwald entschieden. Stattdessen wird mit waldschonenden Agroforstsystemen gearbeitet. Je erfolgreicher die Kooperativen sind, umso mehr Nachbarn entscheiden sich auch für eine nachhaltige Landwirtschaft.
Diese Aktivitäten im Agroforstsystem gibt es
Besonders wichtig sind die 80 Multiplikatoren, die innerhalb des Projektes ausgebildet wurden. Ihre Aufgabe ist es, in den Gemeinden weitere Menschen in der Anbaumethode der Agroforstsysteme zu schulen und sie bei der Pflege ihrer Nutzbäume und -sträucher zu unterstützen. Mit den Kleinbauern wurden insgesamt 50 Workshops zur Verarbeitung von Kaffee und Kakao durchgeführt, davon 41 im Jahr 2023. Außerdem gab es drei von der Gemeinde organisierte Exkursionen, bei denen erfolgreiche Praxisbeispiele besucht wurden. Im Jahr 2024 sind erneut 40 Workshops mit den Kleinbauern geplant.
Die Verarbeitung und Vermarktung
Um den Regenwald vor Abholzung zu schützen, werden in den Projekten Kaffee, Kakao und andere Produkte in biodiversen Agroforstsystemen angebaut, die über Jahrzehnte eine stabile Ernte liefern können. Um die Qualität nach der Ernte zu verbessern und damit langfristig höhere Preise zu erzielen, wurden während der Projektlaufzeit vier Verarbeitungsanlagen für Kaffee und drei für Kakao gekauft und in Betrieb genommen. Außerdem gab es eine Gründung von Verwaltungskomitees, welche im Bereich der Vermarktung fortgebildet wurden, um den strategischen Verkauf der Produkte zu übernehmen. Eine besondere Wichtigkeit im Projekt hatte die explizite Förderung von Frauen, da es in der Region des Projektbeginns nur wenige Frauen gab, die eine Entscheidungs- oder Führungsrolle hatten. Hier konnte im Rahmen des Projektes einiges erreicht werden: Die sechs gegründeten Frauengruppen sind sehr aktiv und haben an insgesamt zwölf Fortbildungen teilgenommen. Die Frauen nehmen inzwischen oft wichtige Positionen ein, z.B. in der Vermarktung oder im Verkauf. Drei der sieben Mitglieder des Kaffeeverwaltungskomitees sind Frauen. Die Herstellung und Vermarktung von Schokolade und Kakaoprodukten wird ausschließlich von Frauen betrieben.
Firmen-Paten
In den letzten drei Monaten haben bereits sieben Treffen mit den Patenfirmen stattgefunden. Neben dem Austausch über die unterschiedlichen Verarbeitungsmöglichkeiten der Produkte Kaffee und Kakao geht es dabei auch um strukturelle Fragen, wie den Aufbau rechtlich verbindlicher Strukturen und Hygienevorschriften.
Erkenntnisse für die Zukunft
Im Rahmen des Projektes wurden insgesamt 15 verschiedene Gruppen- und Einzelinterviews mit Personen aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft geführt. Aus den Interviews wurde eine umfassende Analyse nach dem SWOT-Modell für den Kaffee- und Kakaomarkt entwickelt. In zwei weiteren Workshops wurden die Erfahrungen der Kooperativen gesammelt und in die Analyse integriert. Gemeinsam mit einem externen Experten wurden dann aus der Analyse verschiedene Handlungsempfehlungen abgeleitet, wie z.B. welcher Schulungsbedarf besteht. Außerdem wurde ermittelt, welche weiteren Schritte unternommen werden müssen, um die Produkte erfolgreich am Markt zu vermarkten. Durch die Bachelorarbeit eines Studenten der niederländischen Van Hall Larenstein Universität konnten weitere wichtige Erkenntnisse gewonnen werden. Der Student identifizierte z.B. Entwicklungspotentiale, die von den Kaffee- und Kakaokooperativen für die Planung zukünftiger Maßnahmen genutzt werden können.
Materialien für die Masse
In den letzten Monaten gab es zudem eine Erarbeitung unterschiedlichster Kommunikationsmaterialien zu biodiverser Landwirtschaft. Diese sind sowohl an Produzenten als auch an Zwischenhändler und lokale Supermärkte gerichtet. Ziel des Projektes ist es, alle Akteure der regionalen Lieferkette über die Vorteile der biodiversen Landwirtschaft für den Arten-, Wald- und Klimaschutz zu informieren und diese auch in Zukunft aktiv zu fördern. Zum Projektende im Herbst 2024 werden die erarbeiteten Radiospots und Printmaterialien ausgestrahlt bzw. verteilt.
Wie geht es weiter
Bis zum Projektende im Herbst 2024 werden die restlichen 40 Workshops zur Ernteverarbeitung durchgeführt. Außerdem werden die entwickelten Kommunikationsmaterialien fertiggestellt und an alle wichtigen Akteure der Lieferkette übergeben, um das Wissen über die Vorteile der Agroforstwirtschaft weiter zu verbreiten. Für die Durchführung dieser Maßnahmen werden insgesamt 47.000 Euro benötigt. Das Team von OroVerde freut sich daher über jede Unterstützung!