Seit Ende 2022 ist das Grüne Klassenzimmer ein außerschulischer Lernort auf dem Rietzer Berg. Jeden Monat kommen Schülerinnen und Schüler der fünften Klasse der Theodor-Fontane-Grundschule in Brandenburg für einen Tag ins Grüne Klassenzimmer, um ihr Wissen dort in die Praxis umsetzen zu können.

Über den Rietzer Berg e.V.

Der Rietzer Berg ist ein Ort voller Kreativität, Natur und Gemeinschaft. Hier wird die Einzigartigkeit jedes Wesens, jedes Platzes, jedes Gegenstandes als zugehörig angenommen. In einer Gemeinschaft mit vielfältigen Individuen, gestalten die Menschen und sind auf dem Wege hin zu einer kooperativen Selbstregulierung. In einem dauerhaften Prozess des Werdens und Vergehens bildet sich ein Landschaftspark auf fast vier Hektar Forst- und Grünland. Auf dem Rietzer Berg ist jede und jeder herzlich willkommen!

Das Problem

Die Unkenntnis und Entfremdung der Bevölkerung von ihrer Umwelt, der Natur und den Lebensmitteln nimmt zu. Doch woher kommen diese Lebensmittel? Welche Ressourcen brauche ich, um mein eigenes Gemüse anzubauen? Was bedeutet der weltweite Transport von Lebensmitteln für Umwelt und Klima?

Um all diese Fragen aufklären zu können, wird den Schülern im Grünen Klassenzimmer die Möglichkeit gegeben, praktische Erfahrungen als Zusatz zum normalen Unterricht zu erhalten. Im besten Fall führt das Projekt dann dazu, dass die Kinder ihr Konsumverhalten ändern und auch in ihren Familien die Themen regionale Ernährung und deren Einfluss auf Umwelt und Klima ansprechen.

Das Projekt

Ziel des Projektes ist es, das Bewusstsein der beteiligten Schüler für den Klimaschutz, die heimische Natur, Landwirtschaft und Nachhaltigkeit zu erhöhen. Darüber hinaus sollen die Schüler ihre aktive Beteiligung sowie das praktische Erleben und Ausprobieren von naturwissenschaftlichen Lerninhalten in der Natur erweitern. Dazu bauen sie eigenständig Gemüse an, lernen etwas über die praktische Umsetzung von Bauplänen und entwickeln beim Kochen in der Gruppe soziale Kompetenzen. Ebenso wichtig, ist die Vermittlung der Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Die Kinder lernen, sich in einer Gruppe zu organisieren und selbstständig und partizipativ mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern Problemlösungsstrategien zu erarbeiten. 

In der so genannten Baugruppe wird den Kindern gezeigt, wie man Baupläne in die Praxis umsetzt, wie man Flächen misst und berechnet und welche Werkzeuge wann eingesetzt werden. Durch die praktische Erprobung der theoretischen Inhalte des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts wird den Kindern deutlich, wofür sie lernen.

Ein Schuljahr lang kommen die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse verschiedener Grundschulen in Brandenburg einmal im Monat in den Landschaftspark Rietzer Berg. Dort wird in Kleingruppen gemeinsam Obst und Gemüse angebaut, um ein Bewusstsein für die Herkunft von Lebensmitteln zu schaffen. Außerdem soll vermittelt werden, was es an Ressourcen und Zeit braucht, um eigenes Gemüse anzubauen. Durch den Bau des Außen-Klassenzimmers erwerben die Kinder handwerkliche Fähigkeiten und durch die Zubereitung des Mittagessens in einer Kochgruppe mit dem selbst angebauten Gemüse lernen sie kochen.

Die Lehrerinnen und Lehrer haben die Möglichkeit, Themen aus dem Biologie- und Sachkundeunterricht aufzugreifen und in der Natur zu veranschaulichen. Es wird auch praktische Anwendungen geben, wie z.B. Volumenberechnungen, um das theoretische Wissen der Kinder zu vertiefen. Angeleitet und begleitet werden diese Anwendungen von der Diplom-Biologin und Naturpädagogin Franziska Hoehl und dem Erlebnispädagogen Oliver Balke.

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